Radtour mit Hindernissen

Für Samstag war schönes Wetter angesagt und wir wollten es nutzen, um die schon seit Jahren geplante Müritzumradelung zu vollziehen. Neun Uhr sollte es mit dem Auto in Stavenhagen losgehen. Aber wie es immer so ist, verzögerte sich alles etwas und wir starteten in Waren erst kurz nach halb elf. Es ist halt nicht so einfach drei Fahrräder zum ersten mal auf einen Heckgepäckträger zu schnallen.

Nach der Horizontale vor knapp einer Woche geht es mir schon wieder recht gut. Ich denke, dass ich keine bleibenden (ausgenommen den seelischen ;)) Schäden davon getragen habe. Bei der Radtour war davon jedenfalls nichts zu merken. Waren ist eine sehr schöne Stadt, wie ich finde. Aber das finden auch andere Leute und so war die Innenstadt prall gefüllt mit Omis, Opis, Onkels und Mutanten ;). Kersten wollte ja unbedingt noch neue Pedalen kaufen und so durften wir einmal quer durchs Gerangel.

Es sollte eine ruhige schöne Radtour im gemäßigtem Tempo werden. So der Plan. Kurz nach dem Start musste ich schon eine kleinere Sprinteinheit einlegen, weil ich mal wieder zu Hause nicht auf dem Töpfchen war.

Zu dritt radelten wir ohne große Probleme bis kurz hinter Vipperow. Als wir dort auf den Feldweg einbogen, merkte ich doch tatsächlich einen kurzen Stoß am Hinterrad. Verdammt war das die Felge? Ja die Felge setzte auf. Ich hatte einen Platten. Kersten bekam davon erst nichts mit, weil er wieder vorweg fuhr. Nach kurzer Beratung legten wir fest, dass Corinna zurückbleibt und wir uns auf die Suche nach Werkzeug und Ersatzteilen machen. Im ca. fünf Kilometer entfernten Rechlin befand sich ein Hobbyshop, bei dem es auch Fahrradteile geben sollte, teilte uns ein Fahrradverleih mit. Der Fahrradverleih hatte leider kein Flickzeug bzw. 28er Schläuche mit Dunlop-Ventil.

Also düsten wir zwei weiter nach Rechlin und kauften einen Knochen, einen Schlauch und etwas Flickzeug für alle Fälle. Fünf Kilometer hin und fünf wieder zurück um dann festzustellen, dass der Knochen der letzte Schrott war. Ich musste nicht viel Kraft aufwenden um das Ding in zwei Teile zu zerlegen. Also nahm ich mir wieder Corinnas Fahrrad und düste nach Rechlin zum Hobbyshop. Dort musste ich förmlich betteln, um mein Geld ausgeben zu dürfen. Aber lest selbst:

Ich: Hallo?! [Der Laden hatte bis 13 Uhr auf und es war bereits 13:20 Uhr.]

Chef [Er war am Wischen.]: Wir haben geschlossen.

Ich: Ich habe hier vor einer halben Stunde diesen Knochen gekauft und der ist kaputt. [Ich zeigte ihm den Knochen durch die Fensterscheibe.]

Chef: Na den haben Sie ja durchgebrochen. (Gut dass er es erwähnte. Ich wäre da nicht selbst drauf gekommen.)

Ich: Ich würde den gern umtauschen. [Immernoch vor der Scheibe klebend.]

Chef: Da müssen Sie sich an den Hersteller wenden, das ist ein Fabrikationsfehler. (Na klar. Gib mal die Nummer, dann rufe ich da gleich mal an ;).)

Ich: Aber ich habe ihn hier gekauft. [Chef verschwindet und kommt nach 2 Minuten zurück]

Chef: Dann kommen Sie mal nach hinten.

Ich: Okay. [Ich wartete fünf Minuten bis mir die Angestellte öffnete, die mir den Schrott verkauft hat.]

[Sie hatte den gleichen Knochen nochmal in der Hand und wollte mir den wirklich nur austauschen].

Ich: Na den brauche ich nicht nochmal. Der bricht doch wieder durch.

Angestellte: Aber was wollen Sie dann?

Ich: Sie haben dort so einen roten Konusschlüssel. Den brauche ich.

Angestellte: Aber unsere Kassen sind schon zu.

Ich: Dann tippen Sie das Montag ein oder was weiß ich.

Angestellte: Da muss ich erst den Chef fragen. (Oh nein. Nicht der schon wieder.)

Chef [leise zur Angestellten]: Der soll am Montag wieder kommen.

Angestellte: Sie sollen am Montag wieder kommen.

Ich: Aber ich stehe jetzt im Wald. Will der mein Geld nicht? Der Laden läuft wohl zu gut?!

Angestellte [nach langem hin und her]: Warten Sie mal kurz.

[Eine dritte Person betrat den Schauplatz. Ich denke, es war die Chefin.]

Chefin: Also was gibt es hier für ein Problem?

Ich: Ich war vor einer halben Stunde hier und habe diesen Knochen gekauft. Ich hätte den gerne gegen den roten Konusschlüssel eingetauscht. Die Differenz bezahle ich natürlich.

Chefin: Hm…

Ich: Ich stehe im Wald und habe einen Platten.

Chefin: Na gut dann kommen Sie mal mit.

Das war ein Krampf kann ich euch sagen. Aber ich hatte mein Werkzeug und konnte wieder los.

Ich nach meiner zweiten Tour zum Hobbyladen

Ich nach meiner zweiten Tour zum Hobbyladen

Kersten mich schon und versuchte ein Bild zu machen. Aber ich war einfach zu schnell, so dass er es nicht hin bekam. Bei der Reparatur drehte sich eine Mutter auf der Achse mit, was zur Folge hatte, dass sich diese nicht mehr drehen lies. Die Mutter war aber auch so fest, dass ich sie ohne einen 17er Maulschlüssel nicht lösen konnte. Also nahm ich mir das Rad und düste erneut davon. Aber nur zu dem Fahrradverleih. Das waren circa 2 km hin und wieder zurück. Es geht doch nichts über ein schönes Intervalltraining ;).

Der Reifen und ich - es war nicht unser Tag

Der Reifen und ich - es war nicht unser Tag

Nach zwei Stunden Verspätung und 25 km extra war das Fahrrad wieder fahrbereit. Da wir dachten, es sei in Rechlin noch zu früh, um zu mittagen wollten wir in Ludorf einkehren. Wären wir mal in Rechlin geblieben ;). In Ludorf gab es aber nichts für uns und so fuhren wir bis nach Röbel weiter, um dort genüsslich die wohlverdiente Mittagspause einzulegen.

Unterwegs musste ich mein Rad aber doch noch mal umdrehen. Irgendwie war das Rad verrutscht. Ich wollte die Muttern auch nicht zu fest ziehen. Denn nach fest kommt ab und Muttern hatte ich nun wirklich nicht mehr bei. Ansonsten verlief die Tour ohne weitere Probleme. Besser war das auch ;).

Jetzt fehlt nur noch die Umradelung des Tollensesees. Das muss ich aber auf einen anderen Termin legen, weil ich bald meinen Laufort wechsle und dann nicht mehr so oft im schönen Norden bin.

3 Gedanken zu „Radtour mit Hindernissen

  1. Wie jetzt? Tollensesee später? Nächstes Wochenende ist ja wohl noch Zeit für den Tollensesee. Das Fahrrad ist doch jetzt in nem top Zustand. Noch n Tröpfchen Öl 😉 und es läuft. Aber was machen wir nach 2 Stunden, wenn wir wieder da sind?

  2. Pingback: Hui das war kalt… « Landschaftsflitzers Sportblog

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